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Alles Theater (-Pädagogik)!


Wie gehen Menschen in Rollen – egal ob bewusst gespielt oder in „Alltagsrollen“ miteinander um? Wie nehmen sie sich gegenseitig wahr und wie reagieren sie aufeinander? Damit beschäftigt sich die Theaterpädagogik.

Das Theaterspielen wird in der DPFA-Regenbogen-Grundschulen Görlitz häufig als pädagogisches Mittel eingesetzt. Wir blicken sowohl „hinter die Kulissen“ als auch „auf die Bühne“ und fragen: Was kann die Theaterpädagogik und was bewirkt das darstellende Spiel im Bildungsprozess?

Theaterpädagogik leistet einen wertvollen Beitrag zur kulturellen Bildung

Zum einen leisten die Theaterpädagogik sowie das Darstellende Spiel in der Schule einen wertvollen Beitrag zur ästhetischen und kulturellen Bildung. Es führt an die Kunstform Theater heran, vermittelt Wissen und Einblicke in die Theaterpraxis und -theorie. Schülerinnen und Schüler, die sich im Theaterspiel einem Text oder Thema widmen, gewinnen einen neuen, direkteren Zugang und begeben sich in eine intensive Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsstoff.

Kinder spielen bunt verkleidet Theater
Das Theaterspiel nimmt die Kinder in andere Welten mit. Foto: Pixabay

Theaterpädagogik als Mittel zur Persönlichkeitsbildung

Das Darstellende Spiel schult die Wahrnehmung des eigenen Körpers und der eigenen Bewegung. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, ihre Präsenz, Stimme und ihr Kommunikationsverhalten zu erforschen und zu trainieren. Sich auf der Bühne zu präsentieren und vielleicht sogar neue Formen des Ausdrucks, wie Tanz und Bewegung anzuwenden, fördert zudem das Selbstbewusstsein.

Neben wertvollen kleinen szenischen Einlagen, die vor allem im Sprach- und Literaturunterricht integriert werden, leisten gerade auch größere Theaterprojekte einen wesentlichen Beitrag zur Bildung. Denn hier ist interdisziplinäres Arbeiten gefordert. Für ein gelungenes Endprodukt braucht es viele Gewerke: kreative Köpfe für die Inszenierung, mutige Stimmen für die Darsteller, geschickte Hände für Bühnen und Kostüme, technisch Versierte für Beleuchtung und Tontechnik sowie Organisationstalente, die den Überblick behalten. Stellt eine Gruppe ein Theaterstück auf die Beine, findet jeder mit seinen Fähigkeiten seinen Platz und gute Zusammenarbeit, Kommunikations- und Teamfähigkeit wird im Prozess gelernt.

Mädchen mit venezianischer Maske
Zum Theaterspielen braucht es nicht viel. Eine Maske kann helfen, in eine andere Rolle zu schlüpfen. Foto: freepik

In der Theaterpädagogik eröffnet jede Rolle eine neue Perspektive

Das Theaterspiel ermöglicht außerdem Ängste und Vorurteile abzubauen. Herausfordernde Alltagssituationen können in der Schule pädagogisch durch das Spiel aufgearbeitet werden. Handlungs- und Verhaltensmuster können für die eigene Lebenswelt ausprobiert werden. Jeder Rollenwechsel ermöglicht eine neue Perspektive – aus dem Schutz der jeweiligen Rolle heraus.

„Theater spielen ermöglicht die Empathie und Nähe und zugleich Distanz. Es beinhaltet Reflexion und Perspektivwechsel als Voraussetzung kritischer Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Widersprüchen. Als Ganzes ermöglicht der Spielprozess eine Vielfalt von sozialen und ästhetischen Erfahrungen“, konstatiert die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Spiel & Theater e.V. auf ihrer Webseite.

 

Kinder in einer Gruppe im Bewegungsraum der Schule
Dankt Theaterpädagogik auf großer Reise: Beim Winterferienprojekt „Mit Lichtgeschwindigkeit durch die Tanz- und Klanggalaxie“ sind die Kinder auf verschiedene Fantasie-Planeten gereist. Foto: DPFA Görlitz

Theaterpädagogik in der DPFA-Regenbogen-Grundschule Görlitz

„Theater ist immer ein Thema bei uns“, so Matthias Müller, Schulleiter der DPFA-Regenbogen-Grundschule Görlitz. Kulturelle Bildung sei sehr wichtig und nähme bereits ab der Vorschule einen hohen Stellenwert ein. „Das schließt nicht nur das Theaterspielen, sondern auch Kunst und Musik ein“, ergänzt Matthias Müller.

Pädagoginnen und Pädagogen des Hauses haben an der Weiterbildung „Darstellendes Spiel“ teilgenommen – ein Angebot des Kulturraums Oberlausitz-Niederschlesien für Pädagogen, in dem die eigenen Erfahrungen beim Theaterspiel und das Ausprobieren von Theaterelementen im Vordergrund stand. Die erlangten Kenntnisse konnten dann in verschiedenen Unterrichtssituationen angewendet werden.

Kinder stellen mit ihren Körpern ein Tableau dar
Tanz und Bewegung standen im Dezember 2021 im Mittelpunkt des Projektes H2Plastic an der Grundschule. Foto: DPFA Görlitz

Theaterprojekte sind Highlights im Schulalltag

„Für größere Projekte holen wir uns gerne Profis ins Haus“, erklärt der Görlitzer Schulleiter. Ein Highlight der letzten Wochen war zum Beispiel das Tanztheater-Projekt H2Plastic, welches von den Tanz- und Rhythmuspädagogen Riccardo Neumann und Torsten Bähler angeleitet wurde. In ganz besonderer Erinnerung geblieben ist das Stück „Der kleine Europäer“. Im Schuljahr 2018/19 hatten ca. 90 Kinder der deutschen und polnischen DPFA-Schulen gemeinsam ein Theaterstück erdacht, vorbereitet und aufgeführt. Die Regie übernahm Dirk Strobel.  

Seit diesem Schuljahr ist die Regenbogen-Grundschule eine von sieben Einrichtungen, die am Forschungs- und Vermittlungsprojekt „TiKtak – Theater in der Kindheit“ teilnimmt. Das Projekt untersucht, mit welchen theaterpädagogischen Methoden die soziale Kompetenz von Kindern gestärkt werden kann. Es zielt darauf ab, die Pädagog:innen der Schule fortzubilden, sodass sie spielerisch soziale Kompetenzen in der Gruppe fördern können.

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