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Im Heißluftballon über Europa


Kurz vor den Winterferien sorgten die Kinder der Klasse 3 unserer Grundschule für ein richtiges Highlight. Nach einer deutsch-polnischen Klassenreise zur Musik führten sie gemeinsam mit Kindern der Klasse 4 der polnischen Partnerschule Tęcza ein Musical vor ihren Familien auf.

In dem rund 30-minütigen Stück, das extra für diese Begegnungen konzipiert wurde, erkunden die Kinder Europa mit dem Heißluftballon. Besondere Ereignisse am Boden bringen sie dazu, in den verschiedensten europäischen Kulturen zu landen. Sie lernen dabei englische Dancemusic genauso kennen wie klassisches Lied- und Tanzgut der weiteren europäischen Regionen. 

 

Gesangslehrerin in Gespräch mit Schüler
Bogna von Woedke gibt den Schülerinnen und Schülern Tipps zum Auftreten auf der Bühne. Foto: DPFA Görlitz

Eine Probenphase, die leider nicht abgeschlossen werden konnte

Geprobt hatten die Kinder bereits in der letzten Novemberwoche im Rahmen der deutsch-polnischen Klassenreise zur Musik, veranstaltet von der von Rolf und Monika Zuckowski ins Leben gerufenen Stiftung „Kinder brauchen Musik“. Die Dozenten Bogna von Woedtke und Artur Dziuk begleiteten die Kinder auf ihrer musikalischen Reise bis zur Aufführung. Beide haben einen deutsch-polnischen Hintergrund und die nötige Fachkompetenz, die Kinder in den jeweiligen Sprachen anzuleiten. Das Projekt gastierte in der Sächsischen Bildungs- und Begegnungsstätte Windmühle e.V. in Seifhennersdorf. Neben den Proben und der Entwicklung des Stückes hatten die Kinder gemeinsame Freizeit, die sie zum Beispiel zum Basteln nutzen.

Ursprünglich sollte die Aufführung als Höhepunkt der musikalischen Begegnungsreise in Seifhennersdorf stattfinden. Aber kurz vor dem Ziel musste das Projekt abgebrochen werden, zu viele Kinder waren erkrankt. „Die Kinder waren unglaublich traurig. Und uns Lehrkräften fiel die Entscheidung sehr schwer“, berichtete Andrea Schmidt, die ihre Klasse begleitete. Die Aufführung musste verschoben werden und war eigentlich als Lesung mit Musik geplant. Aber: die Kinder wollten unbedingt die Szenen richtig aufführen! Ein kurzer Workshop am Tag der Aufführung, zweieinhalb Monate nach der Probenwoche, hat nochmal das Einstudierte aufgefrischt. Im letzten Moment hat die Schulgemeinschaft noch Requisiten zusammengestellt. Dann ging es los.

 

Die Kinder des Musical-Projektes als Ensemble aufgestellt.
Im Musical-Projekt hat jedes Kind "seinen" Platz im Ensemble gefunden. Foto: DPFA Görlitz

Eine tolle Aufführung mit prominentem Zuschauer und viel Applaus

Zur Veranstaltung war Rolf Zuckowski aus Hamburg online zugeschaltet. Er hat die Lieder für das Musical geschrieben. „Ihr seid wirklich starke Kinder“, sagte der Musiker, der auch Pate der „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist. Und so singen auch die Jungen und Mädchen im Stück: „Ihren Rücken lassen Sie sich nicht verbiegen – starke Kinder – die zwingt keiner in die Knie!“ Dass das so ist, dazu trägt die grenzüberschreitende Begegnung mit Musik, das Singen und Musizieren in der Gemeinschaft und der Applaus des Publikums maßgeblich bei.

„Bei vielen Kindern haben die Lehrkräfte eine deutliche Veränderung bemerkt. Sie haben durch das Projekt ihre Persönlichkeit entwickelt, sind selbstbewusst und mutig geworden. Sie trauen sich jetzt richtig was. Das haben sie ja während der Aufführung gezeigt. Und auch die Sprachkenntnisse haben durch dieses deutsch-polnische Projekt einen Sprung nach vorne gemacht. Für die Lehrerinnen und Lehrer ist so ein Projekt eine tolle Gelegenheit, die Kinder noch einmal ganz neu kennenzulernen“, erklärt Schulleiter Matthias Müller die Erfolge der deutsch-polnischen Klassenreise zur Musik.

 

Kinder schauen auf digitale Tafel, die Rolf Zuckowski zeigt
Prominente Unterstützung: Rolf Zuckowski war live aus Hamburg zugeschaltet und hat mit den Kindern gemeinsam musiziert. Foto: DPFA Görlitz

Grenzüberschreitende Begegnungen mit Musik

Die DPFA ist seit dem Jahr 2013 Partner der Stiftung „Kinder brauchen Musik“. Die Grundschule in Görlitz beherbergt das Regionalbüro Sachsen der Stiftung. Ihr Ziel ist es zu zeigen, wie viel Spaß eine grenzüberschreitende Begegnung mit Musik bereiten kann. Mit dem Projekt macht die Stiftung den jungen Teilnehmenden auch außerhalb des Schulalltags Lust auf mehr Musik, Gesang und Bewegung sowie das Eintauchen in die Sprache des Nachbarlandes. Die Pädagoginnen und Eltern der Kinder erleben mit vier bilingualen Workshop-Trainern und hilfreichen Sprachmittlern unmittelbar, wie aktives Singen und Musizieren die Persönlichkeit und das Miteinander in der Gemeinschaft der Kinder fördern. Tinko Fritsche-Treffkorn von der Stiftung "Kinder brauchen Musik" organisiert die jährlichen deutsch-polnischen Klassenreisen zur Musik ehrenamtlich. 

Möglich wurde das Projekt, weil es mit Steuermitteln auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes mitfinanziert wurde.


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